Veranstaltung

Forum Digitales Brandenburg 2024: Künstliche Intelligenz im Fokus

Staatssekretär Grimm begrüßt hochkarätige Gäste aus der Digital-Community

©Staatskanzlei Brandenburg Andy Lange

„Spalten oder Gestalten: Wie verändert KI unsere Gesellschaft?“ Unter diesem Leitmotiv stand das zweite „Forum Digitales Brandenburg“ am 7. Juni 2024 in der Potsdamer Schinkelhalle. Das jährliche Konferenzformat der Staatskanzlei zu digitalpolitischen Themen im Rahmen des bundesweiten Digitaltages drehte sich in diesem Jahr um die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Darüber diskutierte der Digitalbeauftragte der Landesregierung Staatssekretär Dr. Benjamin Grimm mit rund 75 hochkarätigen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Digitale Technologien im Dienst der Gesellschaft

Grimm betonte in seinem Grußwort zur Eröffnung das immense Potenzial der KI. Er unterstrich, dass diese Technologie dazu beitragen sollte, das Leben der Menschen zu verbessern und der Gemeinschaft zu dienen. KI zeige bereits in vielen Bereichen des täglichen Lebens positive Auswirkungen. Beispielsweise helfen Sprachassistenten, Übersetzungstools und Smart-Home-Lösungen, Barrieren abzubauen und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Grimm hob hervor:

„Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz haben großes Potential. Sie sollen unser Leben verbessern und der Gemeinschaft dienen – und die Gefahren, die davon zugleich ausgehen, müssen wir in den Griff bekommen. Dafür bedarf es einer aktiven Steuerung der Entwicklung und des Einsatzes von KI zum Wohle der Gemeinschaft.“

Dr. Benjamin Grimm
Dr. Benjamin Grimm
Staatssekretär in der Staatskanzlei und Beauftragter für Digitalisierung und Medien

Herausforderungen und Risiken der Künstlichen Intelligenz

Potenzielle Gefahren der KI bestehen zum Beispiel im Bereich der Cybersicherheit und der Desinformation. Grimm: „Diese Herausforderungen müssen wir uns bewusstmachen. Wir brauchen eine ausführliche gesellschaftliche Debatte und Verständigung über den zukünftigen Umgang und die Lenkung des Einsatzes von KI.“.
Er wies darauf hin, dass KI immer wieder genutzt wird, um täuschend echte Fake-Inhalte zu erstellen und zu verbreiten, was die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt. Darüber hinaus kann eine einseitig oder fehlerhaft trainierte KI zu Diskriminierung und sozialer Ungleichheit führen.

Experten diskutieren über die Zukunft der KI

Herr Friesike bei seiner Keynote

In der anschließenden Paneldiskussion tauschte sich Staatssekretär Grimm mit Expertinnen und Experten wie z. B. Katja Boll von der Gewerkschaft Verdi u. a. über die Auswirkungen positiver und negativer Art von KI auf die Arbeitswelt aus. Katja Boll betonte dabei die frühzeitige Beteiligung der Beschäftigten bei der Einführung von KI-Lösungen, um die Akzeptanz und die Anwendungstiefe zu verbessern.

In der Diskussion verwies Dr. Aljoscha Burchardt vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) drauf, dass vielfältige Kompetenzen im Umgang mit Daten und Technologie unabdingbar seien, um mit den Risiken, die diese Technologie mit sich bringt, umgehen zu können. Er sprach sich auch dafür aus, Künstliche Intelligenz pragmatisch zur Bewältigung nationaler und globaler Herausforderungen einzusetzen.

Die Paneldiskussion des Forum Digitales Brandenburg 2024

Dr. Henriette Litta von der Open Knowledge Foundation betonte, dass es oft noch an einer soliden und strukturierten Datengrundlage für den erfolgreichen Einsatz von KI fehle. Hier bestünde deutschlandweit noch Nachholbedarf bei der Bereitstellung von hochwertigen Datensätzen. Zudem hob sie hervor, dass beim Einsatz und der Bewertung von Künstlicher Intelligenz eine stärkere Beteiligung der Zivilgesellschaft notwendig sei.

Das Vorstandsmitglied des Bundesverbandes KI, Dr. Robert Kilian, sprach sich aus Unternehmersicht für die Einführung von Zertifizierungsmodellen aus, um Vertrauen in KI-Systeme sowie die Kompetenzen der Menschen im Umgang mit digitalen Technologien zu stärken.

Zudem betonte er, dass mit dem AI-Act auf EU-Ebene ein umfassender Regulierungsansatz für Künstliche Intelligenz besteht, für den es nun eine schlanke Umsetzung in Deutschland benötige, um Innovation nicht zu verhindern. Abschließend ordnete Dr. Gerard de Melo vom Hasso-Plattner-Institut die rasante technologische Entwicklung von KI ein und betonte, dass auch für langjährige Expertinnen und Experten manche Entwicklung der letzten Jahre überraschend war. In der abschließenden Fragerunde wurde nochmals die Breite der Einsatzmöglichkeiten von KI deutlich. So stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Fragen an das Panel, u. a. zum Einsatz von KI im Verkehrswesen und in der Arbeitswelt sowie zur strategischen Ausrichtung von KI in Brandenburg und Beteiligungsformaten.

Hintergrund: Forum Digitales Brandenburg

Das „Forum Digitales Brandenburg“ ist ein Projekt im Digitalprogramm 2025 der brandenburgischen Landesregierung und hat sich als wichtige Plattform für den Austausch zu digitalen Themen etabliert. Die Veranstaltung bietet jährlich Gelegenheit für Vertreter aus Wirtschaft, Forschung, Zivilgesellschaft und Politik, sich zu vernetzen und über die Zukunft der digitalen Entwicklung zu diskutieren.