Bund und Europa
Bundesforschungsministerium: Deutschland startet Projekt für Quantencomputer Zum Ausbau der Quantencomputertechnologie in Deutschland hat das Bundesforschungsministerium einem Konsortium mehr als 40 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Ein Großteil der Mittel fließt in einen Quantencomputer, den das deutsch-finnische Unternehmen IQM bereitstellt. Die Anlage wird in den nächsten Monaten und Jahren in das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching integriert. Die Förderung ist der erste Schritt eines größer angelegten Plans, im internationalen Wettlauf um die Technik der Zukunft Schritt halten zu können. Dafür hatte die Bundesregierung im Mai insgesamt zwei Milliarden Euro freigegeben. Mehr dazu auf zeit.de
Katastrophenschutz: Bundesrat billigt Warnungen per Mobilfunk In einem möglichen Katastrophenfall soll die Bevölkerung künftig über Massennachrichten an alle Mobiltelefone gewarnt werden. Der Bundesrat stimmte gut vier Monate nach der Hochwasserkatastrophe vor allem im Westen Deutschlands einer Regierungsverordnung zum sogenannten Cell Broadcast zu. Das System ermöglicht es den Behörden, allen Handynutzerinnen und -nutzern, die sich gerade in einem bestimmten Gebiet aufhalten, eine Warnung zu schicken. In vielen europäischen Staaten wird dieses System bereits genutzt, beispielsweise, um vor Waldbränden zu warnen. Mehr dazu auf dw.com Umfrage: Weniger Investitionen in Deutschland geplant Klimawandel, Energiewende – viele Branchen rund um die Welt befinden sich in einem großen Umbruch. In solchen Phasen werden oft auch hohe Investitionen in neue Technologien getätigt. Bislang stand Deutschland bei ausländischen Geldgebern dabei hoch im Kurs. Doch ausgerechnet jetzt machen sich für den Standort einige Fehler und Versäumnisse der Vergangenheit bemerkbar, welche die Attraktivität im Ausland erheblich schmälern. Vor allem vier Dinge bemängeln Investoren dabei: Rückstände in der Digitalisierung, steigende Kosten, Mängel in der logistischen Infrastruktur und die stagnierende Produktivität. Als positiv werden vor allem stabile Rahmenbedingungen und die Verfügbarkeit von Fachkräften beurteilt. Mehr dazu auf faz.net Cybermobbing: Neue Studie zeigt rasanten Anstieg digitaler Hetze Immer mehr Erwachsene sind von Mobbing und dabei vor allem von digitaler Hetze, dem so genannten Cybermobbing, betroffen. Laut einer Studie des Karlsruher Bündnisses gegen Cybermobbing weist der Anstieg eine „bedrohliche Dynamik“ auf – zusätzlich begünstigt durch die Umstände der Corona-Pandemie. Frauen und jüngere Menschen trifft es dabei besonders. Für die Studie mit dem Titel „Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen“ waren 4.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren befragt worden, davon 2.000 in Deutschland und jeweils 1.000 in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Mehr dazu auf derstandard.de Forschungsprojekt: Autonomer Linienbus für Berlins Zentrum Das Berliner Regierungsviertel wird im kommenden Frühjahr um eine Attraktion reicher: Ab April 2022 soll ein autonom betriebener Linienbus durch das Stadtzentrum fahren und die Blicke auf sich lenken. „Es wird einen festen Fahrplan geben und man kann kostenlos damit fahren“, sagt Sahin Albayrak, Informatik-Professor an der TU Berlin. Innen und außen werde der Bus dazu mit Bildschirmen ausgestattet. „So kann man sehen, welche Aktionen der Bus gerade ausführt und was das Fahrzeug sieht.“ Die Schaufahrten sollen auf einer zehn Kilometer langen Route zwischen City West und Regierungsviertel stattfinden. Vom Start am Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg wird der Bus über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor fahren, von dort entlang des Reichstagsgebäudes und am Schloss Bellevue vorbei zurück zum Ernst-Reuter-Platz rollen. Mehr dazu auf tagesspiegel.de
Mannheim: Digitaler Führerscheinantrag Als erste Stadt in Baden-Württemberg bietet Mannheim den digitalen Führerscheinantrag an. Künftig ist es möglich, den Führerschein komplett digital zu beantragen. Erforderliche Unterlagen wie biometrisches Lichtbild, Sehtest oder Erste-Hilfe-Bescheinigung können hochgeladen werden. Das beschleunigt den Prozess, erspart unnötige Wege und vermeidet Wartezeiten. Insbesondere Fahranfängerinnen und -anfänger können den Führerschein jetzt bequem über das Smartphone beantragen. Mannheim übernimmt damit ein in Hessen entwickeltes System. Mehr dazu auf rnf.de
Machbarkeitsstudie: Förderprogramm für Offene Digitale Basistechnologien Um die digitale Souveränität Deutschlands zu stärken, braucht es ein starkes Open-Source-Ökosystem. Damit dieses auf stabilen Füßen stehen kann, wird ein Förderprogramm für Offene Digitale Basistechnologien benötigt. Die Open Knowledge Foundation Deutschland hat mithilfe verschiedener Expertinnen und Experten in einer Machbarkeitsstudie analysiert, wie ein solches umfassendes Förderinstrument aussehen könnte und was es braucht, um mit der Umsetzung zu beginnen. Mehr dazu auf okfn.de
Bitkom: Recht auf digitale Bildung Der Digitalverband Bitkom fordert die kommende Bundesregierung auf, allen Menschen in Deutschland künftig ein einklagbares „Recht auf digitale Bildung“ zu gewähren. Hierzu müsste das Grundgesetz geändert werden. Ziel der Initiative ist es, dass Menschen unabhängig von Wohnort, finanziellen Möglichkeiten, Alter und Fähigkeiten staatlich finanzierte oder kofinanzierte Bildungs- und Schulungsangebote immer auch auf digitalem Weg wahrnehmen können. Dabei dürfe es keine Abstriche bei der Qualität der Betreuung oder den vermittelten Inhalten geben. Laut einer repräsentativen Bitkom-Umfrage hatten sich zuletzt 80 Prozent der Menschen in Deutschland für einen solchen einklagbaren Rechtsanspruch ausgesprochen. Mehr dazu auf it-daily.net
Nordrhein-Westfalen: Digitalstrategie 2.0 vorgestellt Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren bei der digitalen Transformation eine große Aufholjagd gestartet. Die neue Digitalstrategie 2.0 beinhaltet unter anderem das Konzept Digitales Bürgeramt: Künftig sollen Bürgerinnen und Bürger mit maximal zwei Klicks auf alle online verfügbaren Verwaltungsdienstleistungen von Bund, Ländern und Kommunen zugreifen können. Mehr dazu auf kommune21.de
Bocholt: Vom Papiertiger zur digitalen Vorzeigestadt Die Stadt Bocholt im westlichen Münsterland hat sich daran gemacht, in einem fünf Jahre währenden Kraftakt – von 2020 bis 2025 – die Digitalisierung der Verwaltung strategisch anzugehen. Dafür wendet die Kommune nicht nur Geld, sondern auch reichlich Arbeitszeit auf. Hany Omar leitet den Fachbereich Digitales und IT und ist direkt dem Bürgermeister unterstellt. Mit Partnern hat die Stadt eine spezielle Digitalisierungsstrategie entwickelt. „Dahinter verbirgt sich ein großer Kraftakt. In Bocholt haben wir 940 PC-Arbeitsplätze und an 14 Verwaltungsstandorten kommen 180 spezielle Software-Anwendungen zum Einsatz. Unser Ziel ist es, alle Verwaltungsabläufe bis zum Jahr 2025 in enger Kommunikation mit allen Beteiligten so schlank, effizient, transparent und bürgernah zu gestalten wie irgend möglich“, sagt Omar. Mehr dazu auf kommunal.de
D16: Deutschland digital resilient machen Die Digitalministerinnen und -minister der Länder haben bei ihrem jüngsten Treffen (D16) einen Beschluss zur Stärkung der Krisenfestigkeit und digitalen Resilienz Deutschlands gefasst. Digitale Technologien sollen effektiv genutzt werden und Wirtschaft, Staat und Gesellschaft werden digital resilienter und handlungsfähiger aufgestellt. Das Land Hessen soll bis zum nächsten Treffen einen Sachstandsbericht zur Verfolgung der verschiedenen Handlungsansätze in der Vernetzungsarbeit innerhalb der Verwaltung vorlegen. Mehr dazu auf kommune21.de
Modernisierung: NRW stellt Hochschulen 150 Millionen Euro für Digitalisierung zur Verfügung Die Hochschulen und das Hochschulbibliothekszentrum haben mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft eine Vereinbarung zur Umsetzung des E-Government-Gesetzes Nordrhein-Westfalen geschlossen. Ziel des Gesetzes ist es, eine ganzheitlich digital organisierte Verwaltung zu schaffen. Damit soll der Zugang zu und der Umgang mit der Verwaltung für Beschäftigte, Studierende, Lehrende sowie anderen Behörden vereinfacht werden. Die Landesregierung stellt für die Umsetzung an den Hochschulen bis 2026 rund 150 Millionen Euro bereit. Die ersten Mittel werden Ende dieses Jahres an die Hochschulen ausgezahlt. So können sie im Rahmen der Hochschulautonomie die geplanten Projekte, wie die Einführung einer elektronischen Aktenführung oder die Einführung elektronischer Bezahlmöglichkeiten mit einer entsprechenden Bezahlplattform, eigenständig umsetzen. Mehr dazu auf bildungsklick.de
Nach Bürgerbeteiligung: Zweibrücken verfolgt „Smart City“-Ideen In welchen Bereichen wären neue oder bessere digitale Angebote in der Stadt sinnvoll? Das hat die Stadt Zweibrücken ihre Bürgerinnen und Bürger gefragt. Das Ergebnis: Vier Top-Ideen, die aus fast allen Bevölkerungsgruppen kamen: flächendeckendes kostenloses W-Lan in Zweibrücken, 5G, Entwicklung einer Zweibrücken-App und mehr digitale Angebote der Verwaltung. Mehr dazu auf saarbruecker-zeitung.de
„Schafe vorm Fenster“: Digitale Pinnwand für ländlichen Raum Was ist los in der Region? Wann kommt der mobile Bäcker ins Dorf oder der Frisör? Als es noch die Dorfkneipe gab oder den Fleischer, haben die Menschen dort das Neueste erfahren. Mittlerweile sind viele Geschäfte verschwunden. Als IT-Fachmann Jan-Henrik Hempel von Berlin nach Schmatzin in Mecklenburg-Vorpommern zog und wissen wollte, wo er etwas erledigen und besorgen kann, hat er dazu im Internet kaum Informationen gefunden. Das einzige Interessante waren damals die Schafe vor seinem Fenster. Somit reifte die Idee einer digitalen Terminliste für sein Dorf. Gemeinsam mit Christian Sauer gründete der IT-Fachmann die Plattform „Schafe vorm Fenster“. Das Angebot sei eine Pinnwand, auf der jeder Neues und Nützliches über Region und Dorf erfahren kann. Die Angebote wachsen: Manche Termine werden inzwischen in einem 25 Kilometerradius um das eigene Dorf angezeigt: zum Beispiel Veranstaltungen, Konzerte und Tanzkurse, von denen bislang Menschen in Nachbargemeinden nichts wussten. Künftig sollen auf dem Portal auch die Fahrtzeiten der Busse abrufbar sein. Mehr dazu auf ndr.de Interview: Digitalisierung ist Team-Arbeit Wie verändert die Corona-Pandemie das Arbeiten in der öffentlichen Verwaltung? Darüber sprechen Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg, und Stefan Mensching, Vorstand der Lübecker MACH AG im Interview. Mehr dazu auf kommune21.de
Die Stadt von morgen: Dachau will Digitalisierung voranbringen Seit Februar dieses Jahres gibt es in Dachau einen Digitalisierungsbeauftragten, der in den vergangenen Monaten eine Bestandsaufnahme in der Verwaltung gemacht und daraufhin Maßnahmenschwerpunkte für das nächste Jahr erarbeitet hat. Künftig kann man zum Beispiel die Funktionen der Bayern ID - dem zentralen Nutzerkonto des Freistaats - auch auf der Website der Stadt nutzen. Viele Angelegenheiten, die sonst schriftlich erledigt werden müssen, lassen sich dann unkompliziert digital abwickeln. Dazu gehört auch das Bezahlen von gebührenpflichtigen Verwaltungsleistungen. Die Online-Bezahlfunktion soll zudem auf weitere Bereiche ausgeweitet werden: Mahngebühren in der Stadtbücherei könnte man dann beispielsweise auch im Internet begleichen. Mehr dazu auf sueddeutsche.de
Jugendschutz: Abgeordnete wollen Kindersicherung auf allen Geräten in Frankreich Frankreich könnte Smartphone- und Computerhersteller bald schon dazu verpflichten, eine Kindersicherung auf ihren Geräten zu installieren. Damit sollen Eltern besser kontrollieren können, auf welchen Seiten ihre Kinder im Netz unterwegs sind. Abgeordnete der Regierungspartei La République en Marche hatten dazu Anfang November einen Gesetzesvorschlag vorgestellt. Mehr dazu auf netzpolitik.org
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