Digitalisierung in Brandenburg
Von der Zukunftsstrategie zum Digitalprogramm 2025
Zukunftsstrategie 2018 – eine Vision für ein digitales Brandenburg
Mit der Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg (kurz: Zukunftsstrategie) haben wir 2018 einen wichtigen Meilenstein gesetzt und Ziele und Visionen für eine langfristige und zukunftsorientierte Entwicklung der Digitalpolitik in Brandenburg skizziert. Die Digitalisierung geht seitdem auf allen Ebenen voran – der allergrößte Teil der Maßnahmen sind bereits umgesetzt, sind in Planung oder werden in Angriff genommen. Somit ist insbesondere im Umsetzungsbereich ein Update nötig, während die meisten politischen Ziele und Ansätze der auf lange Sicht angelegten Strategie unveränderte Gültigkeit haben. Mit Gutachten, Evaluationen, digitalisierungsrelevanten Teilstrategien und nicht zuletzt den individuellen Digitalisierungsstrategien der einzelnen Ressorts sind vielfältige konzeptionelle Grundlagen und Bausteine für die Weiterentwicklung der Digitalpolitik entstanden. Wir wollen Lehren aus den ersten Jahren der systematischen Digitalpolitik in Brandenburg ziehen, Konzepte und Erkenntnisse zusammenführen und eine gemeinsame Richtung für den weiteren Digitalisierungsprozess vorgeben. Durch Aktualisierung und Vertiefung haben wir die Inhalte der Zukunftsstrategie deshalb zum Digitalprogramm 2025 weiterentwickelt: Im Sinne eines programmatischen und handlungsorientierten Rahmens wollen wir damit einen klaren Fokus auf die gegenwärtige und zukünftige Umsetzung übergreifender und in die Breite wirkender Maßnahmen in unserem Land setzen.
Die Basis der Zukunftsstrategie 2018 waren die zehn Thesen des ebenfalls im Jahr 2018 einberufenen Digitalbeirats – einem Gremium aus hochrangigen Digitalexpert*innen. Mit seinen weiterhin gültigen Thesen zeichnete der Digitalbeirat ein Leitbild von einem Digitalen Brandenburg und wie dieser Transformationsprozess im Laufe weniger Jahre erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Thesen wurden im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses gewichtet und zeigen, dass Digitalisierung auch in Brandenburg als Prozess gelebt wird, der auf vielen Ebenen Veränderungen und Potenziale schafft, aber auch zu neuem Denken anregt. Zentral für die Digitalpolitik unseres Landes sind drei Hauptziele, die in der Zukunftsstrategie 2018 auf Basis der zehn Thesen entwickelt wurden. Auch diese Ziele behalten zukünftig ihre Gültigkeit:
Die sieben Handlungsfelder der Zukunftsstrategie 2018
Was bisher geschah – Die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie in Brandenburg
Die Ziele spiegeln die individuellen Besonderheiten Brandenburgs wider – die Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte, die Raum-, Bevölkerungs- und Wirtschaftsstrukturen. Eine zukunftsfähige und gerechte Planung und die Einführung digitaler Anwendungen und Prozesse muss diese Strukturen berücksichtigen und die individuellen Bedürfnisse ebenso bedenken wie gesellschaftliche Herausforderungen und Lösungen.
Um dies zu erreichen, adressierte die Zukunftsstrategie die digitale Transformation in sieben Handlungsfeldern, die alle bis dahin relevanten Themenfelder und Aspekte der Digitalisierung integrierten:
Evaluation der Zukunftsstrategie 2018
Um die Umsetzung und den Fortschritt der geplanten digitalen Vorhaben auch ganz konkret bewerten zu können, wurden verschiedene Evaluierungsmaßnahmen initiiert. Durch eine von einem externen Unternehmen durchgeführte Evaluation, der Prüfung durch den Landesrechnungshof und im Rahmen einer Landtagsanhörung im Jahr 2021 wurde die Erarbeitung und die Umsetzung der Zukunftsstrategie einem umfangreichen Bewertungsprozess unterworfen.
Auch die digitalpolitischen Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie wurden in einem Gutachten zur „Digitalen Resilienz“ systematisch erfasst und mit Blick auf Handlungsbedarfe ausgewertet. Mit den daraus gewonnenen wertvollen Erkenntnissen können wir weitere Themen identifizieren, Prozesse optimieren und inhaltliche Anpassungen vornehmen. Die Handlungsempfehlungen aus beiden Gutachten für den weiteren Digitalisierungsprozess in Brandenburg sind in die Erarbeitung des Digitalprogramms eingeflossen.
Digitalisierung als kontinuierlicher Prozess
Eine wichtige Aufgabe unserer Digitalpolitik ist es, die gesellschaftlichen Entwicklungen zu beobachten und die Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung immer wieder zu prüfen. Digitalisierung ist dabei als Werkzeug zu sehen, als Instrument, mit dem Regionalentwicklung begleitet und gestaltet werden kann. So können digitale Infrastrukturen und Anwendungen dabei helfen, den demografischen Wandel auch in peripheren Regionen positiv zu gestalten und Abwanderung durch bessere medizinische Versorgung, neue Arbeitsmöglichkeiten und den verbesserten Zugang zu Bildungsangeboten umzukehren.
Auch der Klima- und Umweltschutz sind zentrale gesellschaftliche Herausforderungen, denen wir uns proaktiv stellen müssen und die wir mithilfe der Digitalisierung vorantreiben wollen: Durch das Sammeln und Auswerten von Umwelt- und Geodaten und dem Einsatz von Sensortechnik können wir bedarfsorientierter agieren und zielgerichteten Umwelt- und Naturschutz betreiben. Dabei wollen wir als Landesregierung auch im Sinne „digitaler Nachhaltigkeit“ Digitalisierungsvorhaben so ressourcen- und klimaschonend wie möglich umsetzen.
Für die Zukunft ist es uns wichtig, diese Themen noch stärker zu berücksichtigen und in unserer politischen Arbeit umzusetzen. Mit dem hier vorliegenden Digitalprogramm wollen wir den Transformationsprozess fachübergreifend angehen und damit zu nachhaltigen Lösungen für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen.
Von der Zukunftsstrategie zum Digitalprogramm