Digitalbeirat
Der vom Kabinett im April 2018 berufene Digitalbeirat des Landes Brandenburg hat neun Mitglieder, die im Verlauf des Jahres 2018 Thesen für ein digitales Brandenburg erarbeitet haben.

Ministerpräsident Woidke sagte anlässlich der Gründung des Beirates: „Wir wollen, dass die Digitalisierung allen Bürgerinnen und Bürgern nutzt. Diese Maxime ist umso wichtiger, da die Digitalisierung die Art, wie wir leben, lernen und arbeiten deutlich verändert und weiter verändern wird.”
Die Landesregierung setzt auf das Wissen, den Sachverstand und die Reputation der Mitglieder. Dabei werden brandenburgische und fachspezifische Besonderheiten ebenso berücksichtigt, wie Chancen und Risiken der Digitalisierung.
Dem Digitalbeirat gehören gleichberechtigt an:
- Prof. Dr. Ulrich Berger, Lehrstuhl für Automatisierungstechnik und Leiter des Innovationszentrums Moderne Industrie (IMI), BTU Cottbus-Senftenberg
- Caroline Gorski, Rolls-Royce Group Director of R² Data Labs
- Prof. Dr. Ines Härtel, Lehrstuhl Öffentliches Recht, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), zugl. Richterin im Nebenamt am Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg
- Jürgen Heese, Vorsitzender der Telemed-Initiative Brandenburg e. V. und der Initiative Gesundheitswirtschaft Brandenburg e. V.
- Laura-Kristine Krause, „D64-Zentrum für digitalen Fortschritt“ und Leiterin des Programmbereichs Zukunft der Demokratie im „Progressiven Zentrum“
- Prof. Dr. Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und CEO der HPI gGmbH
- Sven Slazenger, Geschäftsführer der Interlake System GmbH, Potsdam
- Susanne Stumpenhusen, Landesbezirksleiterin Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft ver.di
- Prof. Dr.-Ing. Cornelia Weltzien, Lehrstuhl „Agromechatronik – Sensorbasierte Prozessführung in der Landwirtschaft“, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) Potsdam.
Übergabe der Thesen an Ministerpräsident Woidke
Am 7. November 2018 hat der Digitalbeirat seine Thesen an Ministerpräsident Dietmar Woidke übergeben. Woidke sagte bei der Entgegennahme der Thesen in Potsdam: „Ich danke dem Beirat für die geleistete Arbeit. Die Thesen zeigen auf, wie Brandenburg aussehen kann, wenn wir die Chancen der Digitalisierung klug nutzen und die Risiken ernst nehmen. Wichtig ist, dass der Mensch und nicht die Technik im Mittelpunkt steht. Die Thesen sind Orientierung und Ansporn zugleich auf unserem Weg in eine digitale Zukunft.”

Der Beirat plädiert in seinen Thesen für mehr Optimismus in der Digitalpolitik. Brandenburg soll bereits bestehende lokalspezifische Stärken ausbauen, insbesondere in den Bereichen der digitalen Bildung, Landwirtschaft und Gesundheit. Ein Ziel des Beirates ist es, Ängste der Bürgerinnen und Bürgern abzubauen und die Digitalisierung als Chance zu sehen.
Ministerpräsident Woidke und der für Digitalisierung zuständige Staatssekretär Kralinski dankten dem Beirat für die Empfehlungen. „Wir sehen uns bestärkt darin, Brandenburg smart zu machen. Dabei steht für uns der Nutzen für die Menschen im Mittelpunkt”, so Woidke. Ein zentrales Ziel sei es, ländliche Regionen und Digitalisierung zusammenzubringen. “Digitalisierung klug eingesetzt kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Distanzen zwischen Stadt und Land zu überbrücken”, so der Ministerpräsident.
Die Thesen wurden online zur Diskussion gestellt. Verbände, Kommunen, Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, die Thesen zu gewichten und ihre Wünsche sowie Vorstellungen zur Zukunftsstrategie zu äußern.
Thesen für die digitale Zukunft Brandenburgs:
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- Digitalisierung wird das menschliche Miteinander fördern.
- Das ländliche Brandenburg wird zum noch attraktiveren Lebens- und Arbeitsort, geografische Entfernungen verlieren an Bedeutung.
- Bildungsangebote werden umfassend verfügbar und frei zugänglich sein.
- Ökonomie, Ökologie und soziale Rückwirkungen werden sektorenübergreifend gedacht.
- Brandenburgerinnen und Brandenburger werden im Alltags- und Berufsleben von Routinetätigkeiten befreit sein und ein besseres Leben führen.
- Die Demokratie in Brandenburg wird lebendiger, transparenter und partizipativer.
- Brandenburg wird seine Stärken stärken und Räume für Innovationen schaffen.
- Digitalisierung wird den sozialen Fortschritt fördern.
- Kommunen werden als Ansprechpartner vor Ort an Bedeutung gewinnen.
- Daten werden nachhaltig genutzt.