Wissenschafts- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil hat den dritten Informationstag Brandenburg.digital an der FH Potsdam eröffnet. Das Land unterstützt die Digitalisierung in Wissenschaft, Forschung und Kultur mit 100.000 Euro.
Fotos, Filme und Musik gehören zu unserem kulturellen Erbe. Auch Akten, Briefe, Zeichnungen und vieles andere mehr. Wie bewahrt man diese Schätze für die kommenden Generationen?
Wissenschafts- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil hat am 12. September an der FH Potsdam den dritten Informationstag Brandenburg.digital eröffnet. „Brandenburg ist reich an kulturellem Erbe: Nicht nur die zahlreichen Gutshäuser, Kirchen und Industriebauten, sondern auch die in Museen, Archiven oder an anderen Orten bewahrten Kulturgüter sind einmalige Zeugnisse der Geschichte und Teil der Identität unseres Landes. Ich freue mich, dass wir sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr jeweils 100.000 Euro für die Digitalisierung des kulturellen Erbes bereitstellen können. Mit dem Förderprogramm können wir das kulturelle Erbe für viele Menschen erschließen und zur Vernetzung von kulturbewahrenden Einrichtungen beitragen“, so Gutheil. „Das Förderprogramm ist Teil unserer Digitalisierungsstrategie. Dazu gehört auch die im August gestartete ‘Open-Access-Strategie‘, mit der wir die Voraussetzungen für den freien und breiten Zugang zu öffentlich finanzierten und publizierten Forschungsergebnissen in unserem Land schaffen, sowie das Mitte Juli gestartete ‘Zentrum der Brandenburgischen Hochschulen für Digitale Transformation‘. Das Zentrum soll vorhandenes Know-how der Hochschulen in Forschung und Lehre und in der Hochschulverwaltung bündeln und sie dabei unterstützen, gemeinsam innovative Konzepte für IT-Systeme zu erarbeiten und umzusetzen. Dafür stellt das Land jährlich rund eine Million Euro bereit.“
Der Informationstag Brandenburg.digital wurde vom Arbeitskreis Brandenburg.digital in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Brandenburg-Digital und der FH Potsdam vorbereitet. Er findet nach 2015 und 2017 zum dritten Mal statt. Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema ‘Kooperationen‘. Der Informationstag gibt einen aktuellen Einblick in die aktuellen Digitalisierungsprojekte und Online-Angebote im Bereich ‘Kulturelles Erbe‘ der Archive, Bibliotheken, Museen, Gedenkstätten, Denkmalpflege und Forschungseinrichtungen im Land Brandenburg.
Im Rahmen des ‘Förderprogramms Digitalisierung des kulturellen Erbes 2020‘ stehen im kommenden Jahr 100.000 Euro bereit. Bis zum 15. November 2019 können sich Einrichtungen wie etwa Archive, Bibliotheken, Museen, Denkmalpflege-Vereine, Gedenkstätten oder Forschungseinrichtungen, die kulturelles Erbe bewahren und ihre Bestände digitalisieren wollen, bewerben. Voraussetzungen für die Förderung sind unter anderem der Brandenburg-Bezug, der kulturhistorische Wert, die Kooperation möglichst mehrerer Einrichtungen, die Erbringung eines Eigenanteils sowie die Beratung durch die ‘Koordinierungsstelle Brandenburg-digital‘. Eine Jury prüft die Anträge.
Die ‘Koordinierungsstelle Brandenburg-digital‘ wurde 2012 in Zusammenarbeit mit der FH Potsdam, die sich mit der Digitalisierung am Fachbereich Informationswissenschaft befasst, eingerichtet. Zu ihren Aufgaben gehört die Unterstützung von kulturellen Trägern bei der Entwicklung und Durchführung ihrer Digitalisierungsprojekte, insbesondere von kleinen Einrichtungen, denen es an Ressourcen oder Know-how zur Digitalisierung fehlt.
Die ‘Open-Access-Strategie des Landes Brandenburg‘ wurde seit Herbst 2018 von einer Projektgruppe unter der Leitung von Prof. Ellen Euler, Inhaberin der Professur für Open Access, Open Data und Open Science an der Fachhochschule Potsdam, entwickelt und vom Wissenschaftsministerium gefördert. Die Strategie beschreibt, wie Open Access in den kommenden Jahren erheblich ausgebaut werden kann. In die Erarbeitung der jetzt fertiggestellten Strategie waren alle betroffenen Akteure, darunter unter anderem brandenburgische Hochschulen mit ihren Hochschulbibliotheken, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und kulturelle Institutionen sowie externe Expertinnen und Experten eingebunden.
Das ‘Zentrum der Brandenburgischen Hochschulen für Digitale Transformation‘, mit dem die acht staatlichen Hochschulen ihre Zusammenarbeit im Bereich der IT-Infrastruktur vernetzen und ausbauen, wurde am 15. Juli 2019 gestartet. Das Zentrum ermöglicht den Hochschulen Zugang zu umfangreichen Verwaltungs-IT-Diensten, etwa im Bereich des Studiums mit Prüfungsbescheiden, Studienplatz-Bewerbungen und Immatrikulationen oder im Bereich der allgemeinen Verwaltung für die Raumorganisation oder das Personalmanagement. Die Geschäftsstelle des Zentrums wird an der Technischen Hochschule Wildau eingerichtet.
Sowohl das ‘Förderprogramm Digitalisierung des kulturellen Erbes 2020‘ als auch die ‘Open-Access-Strategie des Landes Brandenburg‘ und das ‘Zentrum der Brandenburgischen Hochschulen für Digitale Transformation‘ sind Teil der im Dezember 2018 verabschiedeten ‘Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg‘ des Landes.
Weitere Informationen: https://mwfk.brandenburg.de