Ab sofort ist über das GeoPortal Forst auch die Waldbrandschutzkarte für Brandenburg einsehbar. Die digitale Lösung ermöglicht eine schnellere Aktualisierung der einzelnen Informationen.
Die Waldbrandschutzkarte steht im Maßstab 1:50.000 als digitale topografische Karte zur Verfügung. Die Karte enthält neben Informationen über die Forststruktur (Oberförstereien, Forstreviere und Angaben zur Waldeinteilung) eine Vielzahl sonstiger Informationen zum Waldbrandschutz. In der Karte werden u.a. die Löschwasserentnahmestellen im Wald, die ganzjährig LKW-befahrbaren Waldwege, und die Rettungspunkte dargestellt. Die Karten stehen den Nutzern über diese Seite auch als internetweiter WMS-Dienst zur Verfügung. Die Neuauflage 2019 ist über das GeoPortal abrufbar: http://www.brandenburg-forst.de/LFB/client/.
Die Legende zur WBSK öffnet sich über das Kontextmenü und Auswahl der Metadaten. Im GeoPortal lassen sich verschiedene Fachthemen zuschalten.
Über das Portal lassen sich bei Bedarf auch ausgewählte Bereiche als Teilkarten sofort mit allen dort verfügbaren Informationen im DIN-A4 Format drucken.
Darüber hinaus ist die Karte auch über einen internetweiten WMS-Dienst (Web-Map-Service) erreichbar und kann so in bestehende eigene Portale übernommen werden. Änderungen können sofort aktualisiert werden.
Bereits seit 1992 hatten sich das Forstministerium und das Innenministerium dazu verständigt, Waldbrandeinsatzkarten für den Ereignisfall vorzuhalten. Seitdem wurden die Waldbrandschutzkarten in einem einheitlichen Maßstab 1:50.000 als Druckversion hergestellt und an die Forstdienststellen, die Leitstellen der Feuerwehr und die Landkreise ausgegeben. Es erfolgte in den topografischen Karten in zeitlichen Abständen eine Aktualisierung der zusätzlich aufgenommenen forstlichen Fachinformationen. Mit der heutigen Technik können nunmehr die Fachdaten laufend aktualisiert werden und stehen dem Nutzer zeitnah zur Verfügung. Die Waldbrandereignisse aus dem Jahr 2018 haben gezeigt, wie entscheidend es sein kann, dass aktuelles Kartenmaterial vorliegt.
Nicht alle Informationen kann der Landesbetrieb Forst liefern
Neben den Fachdaten der Forstverwaltung (Grenzen von Oberförstereien und Forstrevie-ren sowie der Einteilung der Waldflächen) sind eine Reihe von Fachdaten erfasst, die unmittelbar dem Brandschutz dienen. So sind in der Waldbrandschutzkarte auch die Löschwasserentnahmestellen gekennzeichnet. Aus der Signatur ist ersichtlich, ob es sich um einen künstlichen Löschwasserteich, einen Brunnen oder ein offenes Gewässer han-delt. Ebenso sind die Wege signiert, welche für die Löschfahrzeuge auch tatsächlich befahrbar sind. Die einzelnen ausgewiesenen Rettungspunkte im Wald dienen im Ein-satzfall als Orientierungspunkt und auch als Anlaufstelle für die Einsatzkräfte.
Im GeoPortal Forst konnten bis heute noch nicht alle Informationen integriert werden. So sind in der Internetversion noch nicht diejenigen Flächen gekennzeichnet, bei denen ein erhöhter Kampfmittelverdacht besteht. Forstminister Vogelsänger hofft, dass zeitnah auch die anderen Fachministerien die relevanten Daten zur Verfügung stellen, damit letztend-lich alle Informationen in einem Portal zusammenlaufen und verfügbar sind. Die Idee für ein ressortübergreifendes landesweites Katastrophenschutzportal sollte unbedingt weiter verfolgt und umgesetzt werden.
Bereits 110 Waldbrände in 2019
Die Regenschauer Mitte Mai haben zumindest für einige Tage Entspannung gebracht. Die Waldbrandgefahrenstufen sind landesweit zurückgegangen. So konnte in vielen Landkreisen die Gefahrenstufe auf die 1 (sehr geringe Gefahr) zurückgesetzt werden. Mit der Sonne und den steigenden Temperaturen wird aber auch die Waldbrandgefahr in unseren Wäldern wieder schnell ansteigen.
Der trockene April hat schon seine Spuren hinterlassen. Bereits 110 mal brannte es in diesem Jahr in den Brandenburger Wäldern. Es ist noch nicht absehbar, wie sich dieses Jahr entwickeln wird. Land- und Forstwirte hoffen auf weiteren Niederschlag. Die Feuchtigkeit ist in den Boden nur wenige Zentimeter eingedrungen. Die Trockenheit des ver-gangenen Jahres und auch in diesem Frühjahr wurde bisher keinesfalls ausgeglichen.