Anlässlich des Safer Internet Day 2019 sind am 5. Februar 2019 in Brandenburg das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz, die Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht und die Verbraucherzentrale Brandenburg gemeinsam zum Thema “Im Netz? Mit Sicherheit!” unterwegs.
Zur gemeinsamen Flyer-Aktion „Sichern Sie Ihr Smartphone“ am Potsdamer Hauptbahnhof erklärte Minister Ludwig: „Aktuelle Fälle von Datenklau und Datenmissbrauch (Facebook-Skandal, Datenhandel und Veröffentlichung über Twitter) zeigen, dass jede Nutzerin und jeder Nutzer das eigene Verhalten im Netz hinterfragen muss. Leider können sich die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht auf den Schutz ihrer Daten durch die Unternehmen 100prozentig verlassen. Dies muss sich ändern. Unternehmen, die Daten missbrauchen, müssen sanktioniert werden.“
Die Landesdatenschutzbeauftragte, Frau Hartge, wies auf die praktische Umsetzung hin: “Im Internet gehen Datenschutz und Datensicherheit Hand in Hand. Das gilt sowohl für herkömmliche Computer als auch für Smartphones, die aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken sind. Es lohnt sich deshalb, grundlegende Maßnahmen zum Schutz dieser Geräte zu ergreifen, um zu verhindern, dass die eigenen Daten in falsche Hände geraten. Tipps zur Sicherung von Smartphones stehen deshalb im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Aktion.”
Dr. Christian A. Rumpke, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Brandenburg ergänzte: “Wir sehen immer wieder, dass Apps deutlich mehr Berechtigungen fordern, als für ihren Betrieb nötig wäre. Braucht ein QR-Code-Reader wirklich Zugriff auf alle im Handy gespeicherten Kontakte? Wir meinen „Nein“ und fordern von Unternehmen datensparsame Produkte und Leistungen im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer. Verbraucherinnen und Verbraucher können mit bewussten Entscheidungen gegen Datenkraken-Apps dazu beitragen, dass sich gute Angebote durchsetzen.”
In einer repräsentativen forsa-Umfrage hatten bereits 2016 Brandenburger Bürgerinnen und Bürger angegeben, dass sie die meisten Verbraucherschutz-Probleme bei der Nutzung des Internets hätten. Demnach erwarteten Verbraucherinnen und Verbraucher von der Politik, dass mehr im Bereich des Datenschutzes getan wird. Für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher (92 % laut forsa-Umfrage 2016) ist es wichtig, beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen selbst die Kontrolle darüber zu haben, wer welche Daten von ihnen erhält. Viele möchten nicht, dass ihre Daten für Werbung und Angebote genutzt werden. Da dies in der Praxis oft ganz anders aussieht und Verbraucherinnen und Verbraucher selbst nicht immer auf ihren Schutz achten, ist die Stärkung von digitalen Verbraucherkompetenzen ein wichtiger Ansatz im Bereich Datenschutz und Datensicherheit (neben der Stärkung und Umsetzung des Datenschutzrechts).
Damit Verbraucherinnen und Verbraucher auf gleicher Augenhöhe mit den anderen Marktteilnehmern handeln können und die Kontrolle über ihre Daten behalten, können sie selbst viel tun. Die Entwicklung der Verbraucherkompetenzen hilft ihnen, sich souverän und orientiert in den Märkten zu bewegen. Kompetente Verbraucherinnen und Verbraucher können bewusster und selbstbestimmter handeln und sich auch selbst schützen.
Hintergrund:
Der Safer Internet Day 2019 ist ein von der Europäischen Union initiierter, jährlich veranstalteter weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet. In diesem Jahr findet er unter dem Motto “Safer Internet Day 2019 – Together for a better internet” statt. Hier engagieren sich unterschiedliche Akteure für Online-Sicherheit und ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Weltweit wird dieser Tag vom europäischen Insafe-Netzwerk im Rahmen des CEF Telecom Programms der Europäischen Kommission koordiniert. In Deutschland koordiniert klicksafe.de den Aktionstag und ruft dazu auf, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen.
Dr. Uwe Krink Sven Müller Lisa Högden
Pressesprecher Pressesprecher Pressesprecherin