Das Fahrzeug der Zukunft wird Fremdenführer und Chauffeur

Ab Frühjahr 2019 sollen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin selbstfahrende Kleinbusse für den öffentlichen Nahverkehr erprobt werden.  Das Projekt „Autonomer Nahverkehr in Ostprignitz-Ruppin“ macht es möglich. Die fahrerlosen Fahrzeuge beschleunigen, steuern und bremsen autonom, haben also weder Gaspedal noch Lenkrad und hätten für acht bis zwölf Personen Platz.

Das Projekt wurde am 03. November 2017 auf dem Gelände der Ostprignitz-Ruppiner Nahverkehrsgesellschaft (ORP) in Kyritz, im Beisein von Verkehrsstaatsekretärin Ines Jesse, vorgestellt. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung unterstützt das Vorhaben als Modellvorhaben für Mobilität im ländlichen Raum.

Das bis Mitte 2020 laufende Vorhaben wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit 1,54 Millionen Euro gefördert. Der Probebetrieb ist wichtig, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Das Forschungsvorhaben untersucht, wie autonom, d.h. fahrerlos fahrende Kleinbusse im ländlichen Raum eingesetzt werden können. Es geht darum, wie die Minibusse Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs werden können und welche Infrastruktur vorhanden sein muss. Mögliche künftige Einsatzfelder reichen vom Zubringerverkehr zu Bus- und Bahnlinien oder zu touristischen Zielen über Stadtbuseinsätze in kleinen Städten bis hin zum Verbindungsverkehr zwischen kleineren Orten der Region.

Das Projekt wird von der TU Berlin, Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb koordiniert.

Projektpartner sind:

  • ORP Ostprignitz-Ruppiner Nahverkehrsgesellschaft mbH
  • REG Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg mbH
  • TU Berlin (Institut für Land- und Seeverkehr)
  • TU Dresden (Lehrstuhl Verkehrspsychologie)

Das Projekt "Autonomes fahren"© MIL

Zum Projektverbund gehören als assoziierte Partner außerdem der Landkreis Ostprignitz-Ruppin und Hüffermann Transportsysteme GmbH sowie als private Forschungspartner Büro autoBus und IGES Institut GmbH. Daneben wird das Projekt vom Brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, dem ADAC Berlin-Brandenburg e.V. und dem Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen e.V. beratend unterstützt.

Mutige Akteure mit innovativen Ideen für Brandenburg

Die Sicherung der öffentlichen Mobilität im ländlichen Raum wird auch durch den demografischen Wandel zunehmend schwieriger. Daher ist dieses Projekt ein wichtiger Schritt hin zu neuen Formen innovativer öffentlicher Mobilität und in diesem Sinne auch ein deutliches Zeichen dafür, dass es im ländlichen Raum Brandenburgs ausgesprochen innovationsfreudige Akteure mit interessanten, mutigen Ideen gibt.