Digital Engineering und Virtual oder Augmented Reality: Diese Begriffe klingen für viele Ohren noch wenig vertraut. Im Potsdamer MediaTech Hub gehört all das schon zum Tagesgeschäft.
Der MediaTech Hub ist ein Netzwerk, in dem Start-ups und Gründer aus allen Bereichen der Medientechnologien, aus Film, Wissenschaft und Forschung am Digitalstandort interdisziplinär zusammenarbeiten. Ziel ist es, den Digitalisierungsstandort Deutschland voranzubringen. Die Landeshauptstadt Potsdam ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der de:hub-Initiative als einer von bundesweit zwölf „Digital Hubs“ ausgezeichnet worden. Jeder der zwölf Hubs hat einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Die brandenburgische Landeshauptstadt ist bundesweit der einzige Standort mit Ausrichtung auf die Medientechnologien.
Die Akteure
Die Stadt Potsdam hat das media:net berlinbrandenburg und die transfermedia production services GmbH im Ergebnis eines europaweiten Vergabeverfahrens mit dem Management des MediaTech Hubs Potsdam beauftragt. Die eigens gegründete MediaTech Hub Potsdam Management GmbH wird künftig Kommunikation und Marketing des Hubs bündeln und die Akteure am Standort Potsdam noch intensiver untereinander und international vernetzen. Auch soll sie gemeinsam mit den Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Institutionen vor Ort eine Marketingstrategie, eine digitale Plattform und ein crossmediales Marketingkonzept entwickeln und umsetzen.
Finanziert wird das Management über Mittel der wirtschaftsnahen kommunalen Infrastruktur im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ des Landes Brandenburg, ergänzt um Eigenmittel der Landeshauptstadt. Insgesamt stehen damit 800.000 Euro für die nächsten drei Jahre zur Verfügung.

Foto: Stefan Kny
VoluCap in Babelsberg
Eins der ersten und zentralen Projekte des MediaTech Hub Potsdam ist das volumetrische Studio in Babelsberg. Mit dem „VoluCap“ ist es möglich, reale Objekte und Personen in virtuellen Welten zu platzieren. Diese Technologie ist vor allem für den Wachstumsmarkt der Virtual, Augmented und Mixed Reality wichtig. Sie wird künftig aber auch in verschiedenen anderen Branchen eingesetzt werden – beispielsweise bei der Prozessoptimierung im produzierenden Gewerbe, in der Gesundheits- und Automobilwirtschaft oder beim Erschaffen virtueller Welten in Filmen und Games.

Schauspielerin Emilia Schüle bei der Eröffnungsfeier des Studios, Foto: Stefan Kny
Für den Betrieb des volumetrischen Studios und den Aufbau eines Innovationsclusters in dessen Umfeld ist eine Betreibergesellschaft gegründet worden: Anteilseigner sind Studio Babelsberg, die weltweit größte Kamerafirma für Kinoproduktionen ARRI, das Potsdamer IT-Unternehmen Interlake, die Fraunhofer Gesellschaft (Heinrich-Hertz-Institut) und die UFA.
Das brandenburgische Wirtschaftsministerium unterstützt die Arbeit an dem volumetrischen Studio mit rund zwei Millionen Euro.