Der digitale Wandel macht auch vor Familien nicht halt. Er wirkt sich sowohl auf das familiäre Zusammenleben als auch auf die gesellschaftliche Teilhabe von Familien aus. Auch die Herausforderungen für den Schutz der Privatsphäre und für den Kinder- und Jugendschutz werden größer.

Wie in diesem Spannungsfeld die familiäre Medienkompetenz mit dem Ziel eines souveränen Umgangs von Jung und Alt mit den neuen Möglichkeiten gestärkt werden kann, stand im Fokus der 11. Familienbildungsmesse in Potsdam. Die Veranstaltung des Familienministeriums stand unter dem Motto “Familie Digital – Analog war gestern?” und fand am 8. November 2018 statt.

Familie digital

Familie digital

Neben Auswirkungen der Digitalisierung auf Familien und Impulse für Aktivitäten der Familienbildung ging es dabei unter anderem um die elektronische Antragstellung zu staatlichen Leistungen.

Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie

„Ein wichtiger Schritt, der Familien hilft, den oftmals bestehenden Zeit- und Wegestress gerade in unserem Flächenland zu reduzieren”, so Familienministerin Susanna Karawanskij. Es geht aber auch um Homeoffice als Instrument für flexible Arbeitszeiten, womit eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht werden kann und möglicherweise zum Beispiel die Entscheidung von Müttern zur Aufnahme einer vollzeitnahen Erwerbstätigkeit gefördert werden könnte.

Ohne Digitalisierung geht heute immer weniger – sowohl in der Arbeitswelt als auch im privaten Leben. Und fit für diese Entwicklung zu sein, um ihre Chancen bewusst zu nutzen, ist ein zunehmendes Erfordernis, um Information und Teilhabe an der Gesellschaft zu sichern. Das bedeutet nicht nur, die Technik entsprechend bedienen zu können. Medienkompetenz heißt vielmehr, die vorhandenen digitalen Möglichkeiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen klug zu nutzen. Dank Messenger-Diensten ist es heute möglich, sich auch über räumliche Entfernungen mal eben schnell mit den Kindern abzustimmen oder mit den vielleicht pflegebedürftigen Eltern in Kontakt zu sein.

Umgang mit sozialen Medien

Dennoch sei es nötig, sorgsam mit den sozialen Medien umzugehen, warnte Susanna Karawanskij. „Neue Formen der Ausgrenzung  und Benachteiligung treten auf den Plan. Manche können sich die moderne Technik schlicht und ergreifend nicht leisten. Einigen fehlen notwendige Kenntnisse oder es gibt andere Hindernisse.“

Mit Blick auf das Motto der Familienbildungsmesse stellte die Ministerin fest: „Für mich gibt es kein entweder-oder bezogen auf digitale Angebote und den persönlichen Kontakt. Wir brauchen beides. Digitale Medien und direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch. Beides sollte möglich sein, auch bei den Angeboten der Familienbildung.“

Die Brandenburgische Familienbildungsmesse gehört zu den Maßnahmen der Familienbildung im Familen- und Kinderfreundlichen Programm „Gemeinsam für ein Familien- und Kinderfreundliches Brandenburg“.