
Arbeit 4.0
Die Digitalisierung verändert den Brandenburger Arbeitsmarkt tiefgreifend. Neue Arbeitsplätze entstehen, alte verschwinden. Anforderungen für Beschäftigte und Betriebe ändern sich rasant. Den Stand der Digitalisierung in den Brandenburger Unternehmen sowie Handlungsfelder zur Unterstützung des Wandels der Arbeitswelt analysiert die neue Studie „Arbeit 4.0 in Brandenburg“.
Im Kern handelt es sich um eine repräsentative Unternehmensbefragung. Die Studie zeichnet ein differenziertes Bild des aktuellen Digitalisierungsstandes in Kernbranchen der Brandenburger Wirtschaft. Die 50-seitige Kurzfassung wurde jetzt zum ersten Mal öffentlich vorgestellt, im Herbst 2018 soll eine Langfassung folgen.
Digitale Lösungen auf dem Vormarsch
Laut Studie nutzen 87 Prozent der rund 1.050 befragten Betriebe digitale Lösungen. Je ein Fünftel der Betriebe ist vollständig bzw. bereichsübergreifend digitalisiert und vernetzt. 13 Prozent der Betriebe setzen bislang gar keine digitalen Lösungen ein. Durch die Digitalisierung werden in Brandenburg bis zum Jahr 2025 etwa 27.700 Arbeitsplätze wegfallen und 25.700 neue entstehen; die Erwerbstätigenzahl wird aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage insgesamt von aktuell etwa 1,0 Millionen auf 1,1 Millionen in 2025 steigen.
Nahezu alle Arbeitsplätze betroffen
Tätigkeiten, Kompetenzanforderungen und Organisationsformen von Arbeit verändern sich durch die Digitalisierung deutlich. Davon sind nahezu alle Arbeitsplätze betroffen. Das setzt umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen voraus. Der technische Fortschritt verlangt deutlich mehr Investitionen in die Qualifizierung der Beschäftigten. Brandenburg ist bislang bei der beruflichen Weiterbildung sehr gut aufgestellt. Aber die Angebote müssen sich weiterentwickeln. Lernen findet nicht mehr außerhalb vom Betrieb statt, sondern mitten im Arbeitsprozess. Notwendig sind auch eine Stärkung des Arbeitsschutzes und der betrieblichen Mitbestimmung. Digitalisierung kann dabei helfen, Beschäftigungsbedingungen noch arbeitnehmerfreundlicher zu gestalten.
Die Studie wurde von der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB Arbeit) verfasst. Sie beruht auf dem Abschlussbericht des Projekts „Arbeit 4.0 in Brandenburg“, das von dem Projektkonsortium IMU-Institut Berlin GmbH, Forschungsteam internationaler Arbeitsmarkt GmbH, Umfragezentrum Bonn – Prof. Rudinger GmbH, Prof. Dr. Sabine Pfeiffer, in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung und dem Lehrstuhl Automatisierungstechnik an der BTU Cottbus von Mai bis Dezember 2017 durchgeführt wurde. Für die Untersuchung wurden sowohl 1.051 Betriebe telefonisch befragt als auch statistische Analysen und Szenario-Rechnungen durchgeführt. Das Projekt wurde von der WFBB beauftragt und durch das Arbeitsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.
Die Kurzfassung der Studie „Arbeit 4.0 in Brandenburg“ kann auf der WFBB-Internetseite https://www.wfbb.de als PDF-Datei heruntergeladen werden.