Die Digitalisierung des Schiffsverkehrs auf der Elbe ist das Ziel einer Initiative der drei Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hamburg. Grundlage ist das vom Bund im Jahr 2017 vorgelegte strategische Gesamtkonzept Elbe. Der Bund ist dafür verantwortlich, weitere infrastrukturelle Voraussetzungen für die Schiffbarkeit der Elbe zu schaffen. Für die Länder sind wirtschaftliche und verkehrliche Aspekte wichtig. Es geht darum, Logistikknoten als effiziente trimodale Schnittstellen für Logistik, Handel und Industrie sowie Drehkreuze für das Hinterland zu entwickeln. U.a. mit dem Einsatz moderner IT-Technik gibt es Ansatzpunkte, um die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen im Elbkorridor zu erhöhen.

Die drei Länder haben sich auf kurz- und mittelfristige Projekte verständigt. Der regelmäßige Informationsaustausch bei länderübergreifenden Arbeitsgremien und Konferenzen spielt eine zentrale Rolle.

River Information Services

Der Aufbau digitaler Infrastruktur steht im Mittelpunkt des sogenannte „River Information Services – Corridor Management Execution (RIS COMEX)“, das von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung an der Elbe eingerichtet wird. Das System ermöglicht die Datenkommunikation der Schiffe mit Schleusen, Häfen und Behörden. Erste Antennen entlang der Ufer wurden installiert. Das System bietet unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • Übermittlung nautischer Informationen zur Unterstützung des Schiffsführers
  • Vereinfachung von Planung/Disposition von Gütern
  • Möglichkeit der Verwendung der Daten in internen (firmeneigenen) Systemen

Übermittelt werden können folgende Daten:

  • Statistische Meldungen der Binnenschifffahrt
  • Anmeldung in Häfen, ggf. mit anschließender Liegeplatzzuweisung
  • Schleusenanmeldungen (elektronischer Schleusenzettel)
  • Anmeldung (und Abrechnung) von Schifffahrtsabgaben
  • Elektronische Schifffahrtspolizeiliche Genehmigungen zur Prüfung durch Wasserschutzpolizei (Einsparung von Kontrollen an Bord)

Pilotprojekt

Geplant ist ein Pilotprojekt, das die Fahrt von kleineren autonomen Schiffseinheiten ermöglicht, die weniger Tiefgang haben als die herkömmlichen Schiffe. Das ist ein Beitrag, um den Anteil des Gütertransports auf der Elbe deutlich zu erhöhen und gleichzeitig Natur und Umwelt zu schonen. Transporte auf dem Wasser sind umweltfreundlich, kostengünstig und entlasten die Straßen vom Güterverkehr. Das Land Brandenburg setzt sich beim Bund für die Unterstützung dieses Vorhabens ein.